Manager oder Leader - Wer bin ich? Wer möchte ich sein?

Es gibt viele Begriffe, mit der wir eine Führungskraft bezeichnen: Chef, Manager, Teamleiter, Vorgesetzter, Director, CEO, Geschäftsführer und viele weitere. Auffällig ist, dass dabei in der freien Wirtschaft nur sehr selten der Begriff „Führung“ oder „Führungskraft“ verwendet wird. Woran könnte das liegen?

Um dieser Frage auf den Grund zu gehen, lade ich dich zu einem kleinen historischen Ausflug ein.

Seitdem Menschen sich in Gruppen organisieren, gibt es Personen, die bestimmte Positionen übernommen haben, weil sie über die erforderlichen Kompetenzen oder ein gewisses Ansehen verfügten. Mit jeder Position waren sowohl Rechte als auch Pflichten verbunden. Schauen wir uns dazu das Beispiel eines Landesfürsten im Mittelalter an, der auch als Herrscher bezeichnet wurde.

Herrscher und Volk waren aufeinander angewiesen. So haben die Untertanen verschiedene (handwerkliche) Dienste verrichtet und die Herrscher mit Nahrung versorgt. Die Herrscher wiederum haben die Sicherheit und den Schutz des Volkes gewährleistet. Ohne diese Gegenseitigkeit konnten beide Seiten nicht (über-)leben. Und genau darauf war das damalige Modell von Herrscher und Beherrschtem ausgerichtet.

 
Und wie sieht das in der Arbeitswelt aus?

Auf Unternehmen übertragen bedeutet das, dass Mitarbeiter und Vorgesetzte nur gemeinsam zum langfristigen Erfolg kommen können. In unserer immer komplexer werdenden (Arbeits-)Welt gilt das Unternehmen als erfolgreich, das den Wettstreit um Marktanteile, Schnelligkeit der Innovationen, kürzere Lieferzeiten und bessere Preise gewinnt. Die Themen werden immer vielschichtiger und auch die täglichen Aufgaben sind komplexer geworden. So hat sich im Laufe der Jahre eine Kultur herausgebildet, die sich „Management“ nennt. Diese wird ihrer Bezeichnung gerecht und setzt alles daran, dass bestimmte Aufgaben in einer vorgegebenen Zeit und Qualität erledigt werden. Der Mensch, sowohl Mitarbeiter als auch Kunde, bleibt dabei oft auf der Strecke. 

Die Folgen werden immer offensichtlicher: Kunden kehren Unternehmen den Rücken bzw. wechseln häufig den Anbieter (Bsp.: Mobilfunk, Strom), Großkonzerne haben allein aufgrund ihrer Größe und Marktmacht ein immer schlechteres Image. Kleinere Unternehmen haben schlechte Chancen am Markt. Und last but not least, Manager und auch Mitarbeiter brennen aus, was sowohl aus menschlicher als auch aus wirtschaftlicher Sicht ein gravierendes Signal zum Umdenken sein sollte.

Welche Möglichkeiten habe ich mit LP3?

Genau hier setzt LP3 an und unterstützt sowohl Mitarbeiter als auch Führungskräfte dabei, ein gemeinsames Verständnis und eine gemeinsame Basis für die erfolgreiche Arbeit zu finden, die den Menschen (wieder) in den Mittelpunkt stellt.

Ein zentraler Punkt dabei ist das Bewusstsein und die Selbstreflexion. Dies kommt im oft hektischen Arbeitsalltag oft zu kurz. Dennoch kann es sich lohnen, sich mit dem eigenen Verständnis von Führung zu befassen, unabhängig davon, auf welcher Hierarchiestufe man sich befindet.

Wie führe ich? Wie möchte ich führen?

Werfen wir einen Blick auf die unterschiedlichen Ausprägungen von Führung, so kristallisieren sich zwei Pole heraus: Manager und Leader. Dabei wird ein Manager als jemand betrachtet, der anhand von Prozessen eine Gruppe von Menschen dazu bringt, ein bestimmtes Ziel zu erreichen. Ein Leader ist jemand, der es schafft, dass sich Menschen mit den Zielen und Werten identifizieren und aus sich selbst heraus ihr Bestes geben.

Wenn du einen Moment überlegst, ob du eher ein Leader oder Manager bist bzw. sein möchtest und zu keiner klaren Einordnung kommst, kannst du ganz beruhigt sein. Es geht, auch im Rahmen von LP3, nicht darum, sich für eine Richtung zu entscheiden. Denn je nach Situation kann das eine oder das andere sinnvoll sein. Viel wichtiger ist es, dass du dich und dein Handeln reflektierst und bewusst agierst. Denn dann bist du authentisch. Deine Mitarbeiter, Kollegen und Kunden werden es dir mit Vertrauen und Treue danken.

Die folgende kurze Übung kann dir dabei helfen, die Besonderheiten von Managern und Leadern herauszufinden. Dazu findest du einige Eigenschaften und Verhaltensweisen und kannst diese der jeweiligen Rolle zuordnen. Wenn du magst, kannst du kurz überlegen, in welchen Situationen du selbst eher Manager oder eher Leader bist und warum das so ist.

Viel Spaß dabei.